Es ist Montag morgen 8:55 Uhr, der Himmel ist klar über Ostdeutschland. Leichte Turbulenzen rütteln den Airbus 320, der bei -48 Grad Aussentemperatur und einer Flughöhe von 10.150 Metern zügig auf dem Weg nach Bukarest ist. Er ist wieder unterwegs – der Betriebsstabilisierer – am Freitagnachmittag kam der dringende Anruf aus dem Projekt: „Rumänien ist wieder eskaliert, kannst Du bitte hin fliegen?“ – natürlich!
Stets auf dem Sprung ist das Kofferpacken, Flug- und Hotelbuchen längst zur Routine geworden, war er doch vor einer Woche erst in Turin. Gleicher Kunde – anderes Land – ähnliche Probleme. Vor Ort findet er einen in Eile umgestellten Kundenlokation vor, der weder über ein einheitliches technisches Konzept verfügt. Auch ist die implementierte Technik nicht sauber an die Betriebe übergeben worden. Selbst die einfachsten Prozesse schaffen es hier, die Situation zu eskalieren und den Kunden nicht arbeiten zu lassen.
Jetzt geht es darum, die gravierendsten Einschränkungen zu erkennen und abzustellen, Notfallprozesse zu etablieren und vor allem: Den Kunden zu beruhigen, die Benutzer abholen und zügig an den Betrieb zu übergeben. Darüber hinaus müssen die Maßnahmen für die unmittelbare Zukunft definiert werden, um den Standort in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen.
Wieso musst der Betriebsstabilisierer gerufen werden?
Was war geschehen? Man hatte sich nach dem gewonnen Deal sehr viel vorgenommen: Eine Organisation aufgebaut, Pläne geschmiedet, das Produkt optimiert und den Anspruch formuliert, dem Kunden jeden Wunsch zu erfüllen. Leider wurden wesentliche und im Projektmanagement grundlegende Dinge verdrängt. Dazu gehört, den Kunden kennenzulernen, Stakeholder-Management zu betreiben, Projektziele und Aufträge sauber und realistisch zu formulieren. Und so wurden aus den Quality Gates leider Show Gates. Ein Misserfolg jagte den anderen. Zudem wurde dem Kunden nach jedem gerissenen Ziel ein neues, noch unrealistischeres Ziel versprochen. Das Programm lief total aus dem Ruder.
Dabei ist es möglich gewesen, selbiges herumzureissen und den Turnaround zu schaffen! Dazu ist jedoch den Mut erforderlich, sich auf ein partnerschaftliches Projektmanagement mit dem Kunden einzulassen. Durch operative Umplanung sowie offene und ehrliche Kommunikation und eine klare Abstimmung der beiderseitigen Rechte und Pflichten sind realistische Ziele möglich. Ein gemeinsames Risikoboard leistet ebenfalls seinen Beitrag. Dieses tagt regelmäßig und beurteilt ganz konkret die aufkommenden Projektrisiken. Diese werden dann nach Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung einsortiert, sodass passende Maßnahmen möglich sind. All das sind Maßnahmen, die verhindern, dass der Betriebsstabilisier aktiviert wird.
Der Landeanflug und ein ungeplantes Luftloch unterbrechen die Gedanken des Betriebsstabilisierers. Er ist am Einsatzort angekommen und mit dem Auftrag betraut einzelne operative Einheiten zu steuern. Doch damit nicht genug. Er soll dem Kunden Vertrauen in die Lösung vermitteln, Server installieren lassen und den Prozess beschleunigen. Gleichzeitig soll er den Regelbetrieb ermöglich – da gibt es jetzt einiges zu tun. Er begibt er sich an die Arbeit.
Sie brauchen einen Betriebsstabilisierer?
Kennen Sie einen Betriebsstabilisierer? Oder sind Sie an einem Punkt im Projekt angekommen wo Sie einfach nicht weiterkommen oder es Zeit für einen Turnaround wird? Dafür ist es (fast) nie zu spät. NOVEDAS verfügt über außerordentlich erfahrene und Krisen erprobte Projektmanager, die sowohl dabei unterstützen können, eine aktuelle Situation zu verbessern als auch Ihre Projekte wieder in geregelte Bahnen zu bewegen und erfolgreich abzuschließen.