Eine spannende Frage: wie kommen wir zu Entscheidungen?
Oder auch: „Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will.“
Unsere Referenten: Special-Guest Stephan Szasz, die Referenten Kaweh Niroomand & Dr. Thomas R. Henschel
Jede Führungskraft kennt das Gefühl, in unserer immer schneller werdenden Welt nicht alle Fakten für eine Entscheidung zu kennen und trotzdem entscheiden zu müssen. Unsere Lounge beleuchtet genau dieses Dilemma: was sagt die Theorie zu diesen Situationen, was empfiehlt uns die Praxis? Wie geht jeder von uns damit um? Bekennen sich einige von uns bereits zum intuitiven, unterbewussten, willensgesteuerten Entscheidungsprozess?
In der zweiten NOVEDAS-Lounge werden wir uns mit Experten und erfahrenen Managern genau dieser Fragestellung nähern, Erfahrungen austauschen, Erkenntnisse der Neurowissenschaften und Psychologie mit denen der Teilnehmer aus Ihrem Berufsalltag abgleichen. So erhält jede Führungskraft die Chance, von diesem Austausch zu profitieren.
Der Philosoph Artur Schopenhauer ist unter anderem für den Satz „Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will“ bekannt geworden. Dieser stellt in der Geschichte der Philosophie eine Abkehr von der Vernunft als bestimmendes Element für unsere Entscheidungen und unser Handeln dar. Der Wille bestimmt unser Handeln sehr viel mehr als das vermeintlich „Vernünftige“, das kausal Argumentierte.
Hierzu noch einen kleinen Ausflug in die Psychologie und die Neurowissenschaft: Sigmund Freud setzte auf die Erkenntnisse von Schopenhauer auf und verortete einen großen Teil unserer kognitiven Prozesse im Unterbewusstsein. In dem Teil unserer Psyche, der für uns nicht direkt zugänglich ist. Seine (und andere) Forschungsergebnisse zeigen, dass wir viele Vorgänge, die um uns herum geschehen, nicht bewusst wahrnehmen.Vielmehr landen diese – vom Bewusstsein ungefiltert – im Unterbewusstsein und werden dort verarbeitet. Dadurch bestimmen sie auch unser unbewusstes (oder bewusstes) Wollen und Handeln. Unser rationelles Denken und Entscheiden spielt dabei nur eine Nebenrolle.
Das zeigt im Übrigen auch das berühmt gewordene Libet-Experiment aus dem 1980er Jahren. Dabei wurde mittels EEG-Gehirnstrommessungen diejenige Zeit bestimmt, die zwischen den neuronalen Aktivitäten, die für eine Entscheidung zum Handeln maßgeblich sind, und dem Bewusstwerden der Entscheidung und dem Handeln selbst vergeht. Diese Zeit beträgt ca. 1 Sekunde. Das heißt, dass unser Gehirn bereits entschieden hat, zu handeln, unser Bewusstsein jedoch erst eine Sekunde später davon „erfährt“, die Handlung einleitet und vielleicht nur noch die getroffene Entscheidung rationalisiert.
Zurück zum Manager: wenn wir mit unserer Vernunft nicht wirklich (oder nur zum Teil) entscheiden, was wir tun wollen (und auch werden), sondern zumindest ein Teil der Entscheidung bereits im Unterbewusstsein, im „Wollen“ gefällt wurde, dann stellt sich natürlich die Frage, wie rationale Entscheidungen denn überhaupt gefällt werden können. Diesen Zwiespalt zwischen den beiden Systemen, dem Bewusstsein und dem Unterbewusstsein, kann jeder nutzen, um besser zu entscheiden. Wir werden auch thematisieren, woran wir gute Entscheidungen überhaupt erkennen können.
Die Teilnehmer unserer zweiten Lounge können sich auf wissenschaftliche Hintergründe von exzellenten Referenten und auf praktische Erfahrungen freuen, die im Kreis von Führungskräften kontrovers diskutiert werden. All das passiert in einer Umgebung, die zum Verweilen einlädt im Designhotel am Steinplatz in Berlin. In dieser Wohlfühlatmosphäre fällt es leicht tief zu schürfen, anders zu denken und knappe Zeit zu genießen.