Wenn Sie noch nur über die vierte industrielle Revolution sprechen, können Sie aufhören zu theoretisieren. Sie ist da, die (R)evolution, die Digitalisierung – und der Einfluss auf Wirtschaft und Gesellschaft wächst permanent und rasant.
Der digitale Wandel in der Fertigungsindustrie ist in vollem Gange, was noch benötigt wird, um „Industrie 4.0“ zu starten, ist ein umfassenderer Zugang zu exponentiellen Technologien – Robotik, künstliche Intelligenz (AI), Sensorik, 3D-Druck, Nanotechnologie und Quantencomputing. Und jetzt, da diese Technologien erschwinglicher und ihre Größe überschaubarer sind, ist Industrie 4.0 im ersten Betrieb.
Über 5 Milliarden Endpunkte waren im Jahr 2016 über das Internet der Dinge (IoT) verbunden, bis 2020 sollen es 25 Milliarden sein. Bis 2019 sollen sich die fortschrittlichen Fertigungstechnologien auf bis zu 85 Milliarden Dollar weltweit verdoppeln. Venture-Capital-Investitionen in Robotik und künstliche Intelligenz sind seit 2011 mehr als 70 Prozent pro Jahr gewachsen. Aber mit bloßem Auge ist diese Revolution schwer zu erkennen.
Zum Beispiel: Innovation. Ideen entwerfen und testen ist nun viel einfacher – beschleunigte Innovationszyklen sind möglich. Die Automobilindustrie nutzt virtuelle Realität, um neue Designs in Echtzeit auszuprobieren anstatt auf physische Prototypen zu warten. Die Daten, die jetzt über immer ausgefeiltere Sensoren gesammelt werden, können über maschinelles Lernen und prädiktive Analytik analysiert werden. Innovatoren können mögliche Auswirkungen ihrer Ideen besser einschätzen.
Diese industrielle Revolution der Digitalisierung fordert neue Geschäftsmodelle. Daten und Analysen, die von Sensoren und Supercomputern generiert werden, werden mittlerweile zu Geschäftsangeboten. Eine Immobilien-Website wird ihre Daten analysieren und Immobilienpreise vorhersagen. Saatgut-Unternehmen können ihre Forschung mit prädiktiven Modellierungen paaren, um spezialisierte Anbauempfehlungen auszusprechen. Diese exponentiellen Fähigkeiten werden (Fertigungs-)Produzenten in Informationsanbieter verwandeln und es anderen ermöglichen, neue Felder mit geringeren Kapitalinvestitionen zu betreten.
Und während kolportiert wird, dass Technologien wie AI Arbeitsplätze reduzieren, hört man nicht, das ein akuter, aktueller Mangel an Menschen herrscht, die Design, Bau und Wartung exponentieller Technologien beherrschen. Um AI-Talente wird bereits von den größten Tech-Unternehmen gerungen, einige finanzieren selbst akademische Zentren und Professuren. Kritische Voraussagen gehen von einer möglichen Besetzung von nur 30% aller offenen Stellen für Computer-Spezialisten bis 2020 aus.
Zwar stecken Industrie 4.0 und Digitalisierung noch in den Kinderschuhen, aber bei der aktuellen Veränderungsgeschwindigkeit ist es an der Zeit, sich JETZT damit zu befassen und anzufangen.
Referenz
Gil Scott Heron: „The Revolution Will Not Be televised“ 1969/1970
The revolution will not be televised, will not be televised,
Will not be televised, will not be televised.
The revolution will be no re-run brothers,
The revolution will be live.